Wer hätte das gedacht: Nach nur zehn Minuten fuhr Tülay auf ihrem Rad und lernte bis zum Ende des Radfahrkurses das Handzeichen und den Schulterblick – die weite Anreise aus Augsburg, ihrer Heimatstadt, hat sich gelohnt.
Tülays Fahrrad stand über ein Jahr im Keller herum. Die Eltern haben immer wieder probiert ihrer Tochter das Radfahren beizubringen, dabei ist jedoch vor allem eines entstanden: Frust – auf beiden Seiten. Die Lösung für Tülays Mutter war sich professionell unterstützen zu lassen.
„Ich war mir sicher, dass wir mindestens zwei Kurse brauchen werden. Und dann ging alles so schnell.“
Für dieses Jahr ist die Radfahrprüfung geplant und das große Ziel das Tülay daran teilnehmen kann. Vor allem die Mutter wollte unbedingt, dass ihre neunjährige Tochter Radfahren lernt. Sie recherchierte im Internet und fand unsere Schulterblick-Webseite sehr ansprechend. Schnell war der Entschluss gefasst: In den Semesterferien fahren sie zum Radfahrkurs nach Wien. Der Vater war auch offen dafür: Neuer Ort, neuer Start.
Tülay war furchtbar aufgeregt bei der Anreise nach Wien und wollte am liebsten wieder umdrehen. Aufgeregt war sie auch zu Beginn des Radfahrkurses: Sie erdrückte fast ihr Stofftier bei der Begrüßung. Am Übungsplatz haben wir die Eltern weggeschickt und Tülay entspannte sich etwas. Und dann ging es schon los: Erst einmal eine Runde laufen, dann auch schon rauf aufs Rad und dabei auf das Stehenbleiben konzentrieren. Schon bald gab es erste Erfolgserlebnisse. Und nach nur zehn Minuten fuhr Tülay als hätte sie es jahrelang gekonnt!
Tülay hatte bereits ein gut entwickeltes Balancegefühl, aber ihre Angst war einfach so groß, dass zu Hause in Augsburg nichts so recht funktionieren wollte. Nachdem der Bann in Wien durchbrochen war, lernte sie sogleich noch das Handzeichen und den Schulterblick.
„Ich konnte kaum hinschauen, wie sie plötzlich alleine fuhr, aber sie ist ganz ruhig geblieben und konnte es einfach.“
Die Eltern beobachteten das ganze aus dem Versteck und filmten. Sie ließen es sich natürlich nicht nehmen dabei zu sein, wenn ihre Tochter Radfahren lernt. Die Freude war groß und beide erleichtert.
Tülay wollte am selben Abend gleich noch einmal wieder kommen zur Promenade in der Donaucity, um noch einmal ein paar Runden mit ihrem Fahrrad zu fahren.
„Aber nach Augsburg können wir den Platz nicht mitnehmen!“, lachte ihr Vater nur.
Die Eltern bedankten sich herzlich und erzählten zum Abschied, dass es im Bekanntenkreis noch ein, zwei Kinder gibt, die nicht Radfahren können: Sie werden uns weiter empfehlen. 😉
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