Ist es frech, wenn schulnahe Straßen vor allem von Autos beansprucht und der Platz vor Schulen großteils aus Parkplätzen besteht? Oder ist es frech, wenn Schüler:innen durch Maßnahmen, die den Autoverkehr einschränken, sicher zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad in die Schule kommen können? Was als frech wahrgenommen wird, ist natürlich Ansichtssache – klar ist allerdings, dass aktive Mobilitätsformen die Senkung des motorisierten Verkehrs in Städten unterstützen sowie einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität und zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen leisten.
Verena Beiser, Robert Fuchs und Sophia Posch berichten über das Projekt »Radeln & Rollern« in der zoll+.
Die Fakten
- 17,5 Prozent aller Wege werden in Österreich zu Fuß zurückgelegt,
- 6,6 Prozent mit dem Fahrrad und
- 16,6 Prozent mit Bus, Straßenbahn, U-Bahn oder Bahn.
Alle anderen fahren mit dem Auto, Motorrad oder Moped – das sind 59,3 Prozent.
Aktive Mobilitätsformen wie Zufußgehen, Rollerfahren und Radfahren wirken sich positiv auf die körperliche, soziale und psychische Gesundheit aus – sie sollten so früh wie möglich bei Kindern verankert werden: Ein bewegungsreicher Schulweg unterstützt Kinder und Jugendliche einen aktiven Lebensstil zu entwickeln und motorische, kognitive sowie soziale Kompetenzen auszubilden.
Schüler:innen radeln & rollern
Beim Projekt »Radeln & Rollern« waren ca. 200 Schüler:innen von acht Schulklassen der 5. und 6. Schulstufe von vier verschiedenen Wiener Schulen (Offene Mittelschule Pfeilgasse, GRg 16 Maroltingergasse, GRg 17 Parhamergymnasium und Mittelschule Währing) beteiligt. »Radeln & Rollern« zielte darauf ab, Schüler:innen darin zu unterstützen, aktiv und sicher am Schulweg mobil zu sein, ihr Gesundheitsbewusstsein und ihre Mobilitätskompetenz zu steigern sowie die Wahrnehmung von baulich-räumlichen Rahmenbedingungen, die aktive Mobilitätsformen am Schulweg fördern, zu schärfen. Das Programm von »Radeln & Rollern« setzte sich unter anderem aus verschiedenen Workshops zusammen, in denen sich die jungen Verkehrsteilnehmer:innen mit dem Thema Aktive Mobilität und Gesundheit beschäftigten.
„Die Schüler:innen haben viel für die Praxis im Straßenverkehr gelernt – ein toller Workshop!“
Lehrerin, OMS Pfeilgasse
Der Radfahrkurs zielte darauf ab, die Kompetenz beim Radfahren im Stadtverkehr zu steigern und fand ebenfalls klassenweise auf dem Gelände des Postsportzentrums Hernals sowie im Straßenverkehr des angrenzenden Stadtteils statt.
„Es hat mir sehr gut gefallen. Ich kann so schon gut fahren, aber im Verkehr fühle ich mich jetzt sicherer als vorher.“
Schülerin, 10 Jahre
Die Ziele des Roller-Workshops bestanden darin, die Kompetenzen der Schüler:innen zum Rollerfahren in der Stadt zu steigern. Der Workshop fokussierte sich auf die Aktivierung des Vorwissens, auf die Grundlagen zum Rollerfahren in der Stadt sowie auf das praktische Üben im Schonraum und im Verkehrsraum in der Nähe der Schule.
„Die Schüler:innen haben viel für die Praxis im Straßenverkehr gelernt – ein toller Workshop!“
Lehrerin, OMS Pfeilgasse
Im Rahmen der Schulumfeld-Analyse wurde die Gestaltung von Straßen, die das Zufußgehen sowie das Roller- und Radfahren am Schulweg fördert oder verhindert, thematisiert. Zuerst wurden Übungen zur Raumwahrnehmung durchgeführt, um ein besseres Gespür für den Raum zu entwickeln.
Der ganze Beitrag in der zoll+
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