Wie das Projekt »Radeln und Rollern« der Wiener Gesundheitsförderung – WiG Kinder fit für aktive Mobilität macht und welche Unterstützung es braucht – Feedback aus den Bezirksworkshops. Außerdem: Teste dein Wissen!

Fünf Wiener Bezirke nehmen am Projekt »Radeln und Rollern« der WiG teil. Im Oktober fanden Bezirksworkshops in Margareten und Favoriten statt. Diese Workshops dienen dazu, Erkenntnisse aus den Radfahr- und Rollerkursen in die Bezirksvorstehungen zu tragen und den Austausch zu fördern. Die zentrale Frage: Was braucht es, damit noch mehr junge Menschen im Bezirk radeln und rollern?

Das Projekt soll die Bewegungskompetenz der Kinder fördern und ihre Lebensqualität steigern. »Radeln und Rollern« ist ein Projekt der Wiener Gesundheitsförderung – WiG, das in Kooperation mit Radfahrschulen durchgeführt wird.

Unter anderem gab die regelmäßig durchgeführte HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children) den Anstoß für das Projekt. Diese Studie zeigt, dass das Bewegungspensum von Schüler:innen mit zunehmendem Alter zurückgeht und die Bewegungsempfehlungen dann nicht mehr erreicht werden. Radeln und Rollern begann 2020 als Pilotprojekt, wurde danach verlängert und ausgeweitet.

An dieser Stelle danken wir herzlich den beiden Bezirksvorsteher:innen und ihren Mitarbeiter:innen, dass sie Gastgeber:innen für die Radeln und Rollern Bezirksworkshops waren.

Kinder entwickeln sich und ihre Fähigkeiten

Ein Aha-Erlebnis für die Teilnehmer:innen in den Workshops und auch für dich?  Die Stufen der körperlichen Entwicklung der Kinder. Oder anders, ab welchem Alter sind ihre körperlichen Fähigkeiten wie bei Erwachsenen ausgebildet? Dieses Wissen unterstützt Verständnis und Geduld.

Wer weiß es? Teste dein Wissen (Auflösung am Ende des Beitrages):

  • A.) In welchem Alter ist der Blickwinkel von Kindern gleich groß wie von Erwachsenen? Das heißt, wann können Kinder auch seitlich gut wahrnehmen, was um sie herum gerade passiert?
  • B.) Ab welchem Alter tun sich Kinder leicht(er) Geräusche zu lokalisieren?
  • C.) Ab welchem Alter können Kinder Entfernungen gut einschätzen? Wann haben sie die Tiefenschärfewahrnehmung dafür ausgebildet?
  • D.) Ab welchem Alter können Kinder gut Geschwindigkeiten einschätzen? Vor allem die relative Geschwindigkeit, also wenn sie selbst in Bewegung sind und ihnen jemand entgegenkommt?

Kinder wollen lernen, auch die Regeln – dies belegt jeder Radfahr- oder Rollerkurs aufs Neue. Doch einmal Lernen reicht nicht. Dazu braucht es Übung und vielfaches Anwenden im Alltag.

Platz zum Üben und Überholen

In Margareten gibt es wenig Platz zum entspannten Radfahren und Üben. Auch in Favoriten ist das so. Daher kam die Idee auf, Parks und umliegende Straßen temporär als Übungsplätze für Kinder zu nutzen. Das würde auch das Problem der Autorennen etwas eindämmen, da den Raser:innen die Rennstrecken entzogen würden.

Wien hat derzeit fünf Radübungsplätze, doch mit dem Umbau des Naschmarktes ist die Zukunft eines Standortes ungewiss. Parallel steigt der Bedarf. Die Nähe zu Parks bietet sich zudem für offene Trainings an, an denen alle teilnehmen können, die da sind. Denn Kinder und Jugendliche zu erreichen, scheitert oft an der Unterschrift der Eltern und der Zuverlässigkeit beim Termin.

Die Einblicke in die Praxis der Rad- und Rollerworkshops waren spannend, da oft mehr über Infrastruktur als über die Menschen, die sie nutzen, geredet wird – insbesondere über Kinder im öffentlichen Raum.

Viele kamen zu dem Schluss: Infrastruktur und Kompetenzaufbau, vor allem bei Kindern, gehen Hand in Hand. Auch die vielen E-Mopeds auf den Radwegen waren in beiden Bezirksworkshops ein Thema. Zumeist sind die Essenslieferant:innen mit diesen unterwegs, oft zügig oder zu schnell. Alle waren sich einig, dass die E-Mopeds auf die Fahrbahn zu den Autos gehören, auch wenn sie auf 25 km/h gedrosselt sind. Die Geschwindigkeit und oft mangelndes Regelwissen der Lenker:innen verhindern, dass Familien am Radweg radeln wollen. Außerdem braucht es ausreichend breite Radwege, denn Radfahrer:innen haben unterschiedliche Geschwindigkeiten und brauchen Platz zum Überholen.

Die Workshops brachten viele Ideen, Einblicke und Anregungen. Es zeigten sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die Idee entstand, diese Erkenntnisse eventuell gemeinsam auf Stadtebene zu diskutieren.

Aktuelle Angebote

Für alle Familien mit Kindern ab dem Alter von acht Jahren, gibt es Familienworkshops, die in einem der drei Bezirke in die Schule gehen oder im Bezirk wohnen. Kostenlos. Im Frühjahr gibt es weitere Termine. Wer keine Termine verpassen möchte, kann sich für unseren monatlichen Newsletter anmelden, der über aktuelle Kurse und Workshops informiert.

Auflösung: A 12 Jahre, B 6 Jahre, C 9 Jahre, D 10 Jahre – Quelle: Curriculum Ausbildung Radfahrlehrer:innen von klimaaktiv / BMK Bundesministerium für Klimaschutz

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