Wir stellen uns vor! Einblicke, wer die Menschen bei Schulterblick sind und was sie antreibt.
Gaëtan, Anfang 40, ist seit 2021 im Vorstand Kassier bei Schulterblick und war in den letzten beiden Jahren maßgeblich an der Gestaltung heutiger Kursformate beteiligt. Beruflich wie in der Freizeit ist er gerne aktiv mobil, von Wanderausflügen am Wochenende bis zu mehrmonatigen Radreisen.
Wie hat Schulterblick dein Leben, deine Welt, verändert?
Meine Sicht auf Wien hat sich verändert, auf die (fehlende) Rad-Infrastruktur, speziell, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Im Frühjahr 2019 waren im kleinen Team sehr spannende Menschen mit vielen Ideen und Motivation. Sie haben mir Mut gemacht, mehr Verantwortung zu übernehmen – insbesondere hat mir Robert, der Gründer von Schulterblick, großes Vertrauen entgegengebracht. Ohne ihn hätte ich sicher nicht den Schritt in den Vorstand als Kassier gewagt.
Wie bist du zu Schulterblick gekommen?
Ich habe noch im Fahrradgeschäft »Reanimated-Bikes« gearbeitet, und einer der Chefs dort hat mir von der Möglichkeit erzählt, Radfahrlehrer zu werden. Ich konnte mir den Beruf gar nicht vorstellen, bis ich bei den ersten Kursen dabei war. Ich habe noch ein paar Monate als Radmechaniker gearbeitet, bis ich nur mehr bei Schulterblick als Radfahrlehrer tätig war.
Welchen Bezug hattest du davor zum Radfahren?
2014 wollte ich in die weite Welt reisen und habe lange überlegt, wie ich es am längsten machen kann – ohne großes Budget. Nachdem ich öfters in Frankreich, Spanien und Portugal per Anhalter unterwegs war, habe ich gemerkt, dass ich ein eigenes Gefährt brauche.
Ich war schon als Kind begeistert vom Radfahren. Aber ich habe länger überlegen müssen, bis ich beschlossen habe, mit dem Fahrrad zu reisen. Nach eineinhalb wunderschönen Jahren unterwegs in Europa und Nordafrika bin ich nach Wien zurückgefahren – das war 2015. Zurück in Wien, habe ich als Radmechaniker bei Reanimated-Bikes angefangen und bin im Februar 2016 Vater geworden.
Was ist einzigartig an unserer Radfahrschule?
Von Anfang an wurde ich mit viel Respekt und Anerkennung behandelt. Die Qualität ist bei Schulterblick allen ein großes Anliegen. Ich habe dazu beigetragen, die Radfahr-Anfänger:innen-Konzepte und Radreparaturworkshops weiterzuentwickeln. Der Austausch mit verschiedenen Radfahrlehrer:innen ist sehr spannend, und wir haben genügend Möglichkeiten, uns privat oder bei Klausuren zu treffen.
Außerdem – seit drei Jahren bin ich ja im Vorstand – weiß ich es auch zu schätzen, dass ich meine eher unkonventionellen Ideen offen mitteilen kann und wie wir im Team gemeinsam Lösungen finden.
Ich habe dabei viel Spaß und weiß, dass wir eine sinnvolle Arbeit leisten!
Was hat dich an der Arbeit als Radfahrlehrer überrascht? Was ist einzigartig an dem Beruf?
Lange habe ich nicht wirklich den Eindruck gehabt, dass das Arbeit ist – es hat sich nicht wie Arbeit angefühlt.
Und dass es irgendwie selbstverständlich und leicht ist, die Kinder und Jugendlichen zu begleiten und fürs Radfahren zu begeistern – und darüber hinaus für den Klimaschutz.
Warum fährst du Fahrrad und was hat sich verändert, seit du bei Schulterblick bist?
Ich fahre gerne Rad in der Stadt, weil ich gern schnell ans Ziel komme. Am Land liebe ich es Touren zu machen, weil Österreich und die Nachbarländer sehr schön sind. Ich mag es auch sehr, ein paar Wochen mit Rad und Zelt zu verreisen, z. B. letztes Jahr im Februar auf Sizilien – das gibt mir pures Freiheitsgefühl!
Als ich angefangen habe, als Radfahrlehrer Kurse zu geben, war mein Sohn circa 3 Jahre alt. Zu der Zeit sind wir schon gemeinsam auf Radwegen gefahren. Damals habe ich neue Einblicke bekommen: Vor allem, dass viele Kinder nicht das Glück haben, mit ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen selbständig unterwegs zu sein.
Zum Glück hat sich die Infrastruktur und die Kultur in Wien enorm weiterentwickelt, das ist unverzichtbar, um die Gegenwart und Zukunft der Mobilität zu sichern: Aktiv, auf Fahrrädern oder zu Fuß!
Was wünschst du dir fürs Radfahren im Straßenverkehr?
Ich wünsche mir mehr mutige politische Entscheidungen, ein besseres Verständnis und Platz für beeinträchtigte Personen, Zufußgehende und Radfahrende: Mehr klimafitte grüne Infrastruktur, und viel weniger Platz für den motorisierten Verkehr. Außerdem braucht es auch in allen unseren Wohngebäuden Möglichkeiten, Räder aller Art sicher abzusperren.
Das sind ohnehin alles Vorhaben, die sich Österreich auf Bundesebene mit dem Masterplan Radfahren selbst gesetzt hat, plus die Klimaziele 2030/2040, denen die Regierung bereits zugestimmt hat!
Was tust du, außer den besten Job der Welt auszuüben, sonst noch gern?
Ich mag garteln auf dem Balkon, mit dem Zug fahren zum nächsten Wanderort, und mit meinem Sohn gemeinsam Zeit verbringen. Ich fotografiere auch viel, würde gern auch mehr Videos drehen und schneiden. Ich war bei vielen Pilzwanderungen dabei, ein guter Grund, mehr Rezepte auszuprobieren beim Kochen!
Seit einigen Jahren gehe ich bewusst mehr zu Fuß, da erlebe ich Stadt und Land aus anderen Perspektiven und Geschwindigkeiten als beim Radfahren.
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