Am 4. April findet in Wien der erste Future Bike Ride statt, als Teil der Initiative Radeln for Future. Was steckt dahinter und warum auch du dabei sein solltest. Robert Fuchs von Schulterblick im Gespräch mit Judith Brocza von Radeln for Future.

Am 4. April startet der erste Future Bike Ride in Wien. Was geschieht dort und was macht ihn besonders?

Der Future Bike Ride ist Teil von Radeln for Future, dass es mittlerweile vier Jahre gibt. Anlass für uns war die zunehmende Polarisierung, die sich in den letzten Monaten stark auf politischer Ebene zeigte und bestimmte Gruppen in unserer Gesellschaft ausgrenzt. Mit dem Future Bike Ride setzen wir ein Zeichen dagegen. Wir lenken den Blick auf Menschen und Initiativen, die Positives in dieser Stadt bewirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Davon gibt es in Wien viele. Wir laden sie ein, sich am 4. April zu präsentieren. Zudem sind alle willkommen, die gern Rad fahren und denen eine gute Zukunft für alle – unser Motto – am Herzen liegt.

Wie entstand Radeln for Future?

David Sonnenbaum rief die Initiative ins Leben, um mit »Radeln in Döbling« auf die mangelhafte Radinfrastruktur im 19. Bezirk aufmerksam zu machen. Durch eine Kooperation mit Parents for Future hat sich das Ganze weiterentwickelt, breitete sich auf ganz Wien aus, und läuft heute unter dem Namen »Radeln for Future« äußerst erfolgreich.

Was ist will Radeln for Future erreichen? Wie soll diese Zukunft konkret aussehen?

Es geht darum zu zeigen, dass Verkehr anders funktionieren kann – umweltfreundlicher und menschenfreundlicher als bisher. Dafür braucht Wien eine Infrastruktur, die zum Radfahren einlädt: Für Jung und Alt, für Geübte und Unsichere. Das Ziel ist ein Wien, in dem alle Menschen die Möglichkeit haben, ihre Wege mit dem Fahrrad oder dem E-Bike zurückzulegen.

Was treibt dich an, dich seit Jahren für dieses Thema zu engagieren?

Für mich ist Radfahren seit jeher mit einem Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit verbunden. Ich hab mit sechs Jahren Radfahren gelernt, auf dem viel zu großen Rad meiner Mutter. Die Leidenschaft fürs Radfahren war sehr schnell da und begleitet mich ein Leben lang: In den 70er Jahren bei den Urlauben mit der Familie war das Rad immer dabei. Auch in meiner Studentenzeit in Wien, in den 80er Jahren, als es noch kaum Radwege gab – am Ring gab es zum Beispiel noch gar nichts. Bis heute, wo vieles besser geworden ist, aber es eben noch lange nicht so ist, wie es sein sollte.

Was gefällt dir an Radeln for Future, abgesehen vom Inhalt?

Man trifft viele neue Menschen, die die Leidenschaft fürs Radeln teilen. Besonders schön war es, die Polizist:innen kennenzulernen, die uns begleiten und unterstützen. Einige von ihnen sind erstklassige Radfahrer:innen, denen das Thema ein persönliches Anliegen ist. Mit großem Engagement führen sie uns durch die Stadt. Das fühlt sich gut an.

Warum empfiehlst du allen am 4. April unbedingt dabei sein?

Weil es ein tolles Erlebnis ist, mit vielen anderen Menschen gemeinsam auf den großen Straßen Wiens Rad zu fahren. Zu erleben, wie es am Gürtel ganz anders sein kann, ohne Gestank und ohne Verkehrslärm. Es macht Spaß zu beobachten, wie Leute aus dem Fenster schauen, überrascht von der Stille – und statt Lärm hört man Musik.

Ich empfehle allen den Future Bike Ride mitzuerleben: Mitten am Gürtel zu radeln und zu erfahren, wie sehr sich die Stadt positiv verändern kann.

4. April um 17:00 Uhr Treffpunkt Votivkirche, Abfahrt 17:30 Uhr.

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